Klutturm von Rogätz
Der 32 m hohe Klutturm in der Elbgemeinde Rogätz ist Überbleibsel einer Burganlage, die im 12. Jahrhundert erstmals erwähnt wurde. Der einstige hochmittelalterliche Wohnturm auf dem Hochufer der Elbe hat seinen Namen aus dem Niederdeutschen. „Klut“ bedeutet so viel wie Klumpen oder Klotz. Gebaut wurde der Turm aus großen Feld- und Granitsteinen. In alten Dokumenten der Besitzer wurde er immer nur „der alte Turm“ genannt. Hinter seine zum Teil über zwei Meter starken Mauern zog man sich in bedrohlichen Zeiten zurück. Im Dreißigjährigen Krieg zum Beispiel war die Burg hart umkämpft.
Fast 500 Jahre befand sich die Burg Rogätz in Besitz der Familie von Alvensleben (Rote Linie). Zwischen 1369 bis 1851 aber musste der Rittersitz desöfteren verpfändet werden, bis schließlich Maximilian Graf von Schwerin – ein hoher preußischer Minister – das Rittergut übernahm. Die nachfolgenden Besitzer waren die Unternehmer Reinhold Himburg aus Schricke und Dr. Carl Still aus Recklinghausen. Seit 1945 befindet sich der Klutturm im Besitz der Gemeinde. Sie hat ihn nach 1990 so herrichten lassen, dass seine verschiedenen Etagen zu Ausstellungszwecken genutzt und die Aussichtsplattform hoch oben wieder bestiegen werden kann. Von dort hat man einen fantastischen Ausblick auf die Elblandschaft bis weit in die Altmark, zur Colbitz-Letzlinger Heide und in den Vorharz.
Der Heimat- und Kulturfreunde Rogätz e. V. gestaltet im Innern wechselnde Ausstellungn zur Geschichte von Rogätz und erhält außerdem eine 1994 zur 850-Jahr-Feier der Gemeinde eingerichtete Schifffahrts-Ausstellung. Der Verein ermöglicht Besichtigungen und Führungen nach vorheriger Absprache, da der Klutturm nicht ständig geöffnet ist. Garantiert aber wird dies jeweils zum Blütenfest im Mai und zum Klutturmfest Anfang September.
Das unweit vom Klutturm befindliche „Tintenfass“ – das Vereinshaus der Heimat- und Kulturfreunde – zeigt außerdem eine ständige Ausstellung über Max Planck. Der Nobelpreisträger hielt sich desöfteren in Rogätz auf dem Rittergut auf, zuletzt von Oktober 1943 bis Mai 1945.