Schnelles Internet für Zielitz und Schricke
Mit einem symbolischen Knopfdruck haben Andreas Meyer, Regio Manager der Telekom und der technische Projektleiter Jörg Sander am heutigen Donnerstag die schnelle Glasfaserleitung für Zielitz und Schricke freigeschaltet. Damit ist in unserer Gemeinde ab sofort schnelles Internet mit Bandbreiten bis zu 100 Mbit/s verfügbar. Die Telekom hat dafür rund 6 km Glasfaser verlegt und 16 Verteiler neu aufgestellt bzw. umgerüstet.
Allerdings reicht die neue Glasfaserleitung der Telekom nur bis zum Verteilerkasten. Danach geht es mit den alten Kupferleitungen weiter bis in die Häuser. „Je weiter die Entfernung vom Verteilerkasten, desto mehr kann sich auch die Geschwindigkeit verringern.“, schränkt Andreas Meyer ein.
Das könnte sich jedoch bald ändern, denn die Verbandsgemeinde Elbe-Heide hat mit einem anderen Anbieter den Ausbau des schnellen Glasfasernetzes bis in die Häuser vereinbart. Dafür werden in der VG Elbe-Heide rund 31 Millionen Euro investiert. Der Bund unterstützt den Ausbau mit Fördermitteln in Höhe von rund 12 Millionen Euro. Das sind letztlich unser aller Steuergelder.
Bedenken sollten Kunden außerdem, dass die Telekom mit diesem plötzlichen Ausbau ihre Wohlverhaltensvereinbarung mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur ignoriert. Darin hatte die Telekom Anfang 2017 zugesichert, künftig Kollisionen ihrer eigenen Ausbaupläne mit öffentlich geförderten kommunalen Ausbauvorhaben zu vermeiden.
Noch 2015 hatte die Telekom die Anfrage der VG Elbe-Heide nach Breitbandausbau für Zielitz und Schricke abschlägig beschieden. Nun, da die Konkurrenz mit dem Ausbau begonnen hat, drängt sie mit einer schnellen und nur bedingt zukunftssicheren Lösung auf den Markt. Bleibt die Frage, ob die Wohlverhaltensvereinbarung mehr wert ist als das Papier, auf dem sie gedruckt wurde, wenn das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur nicht auf der Einhaltung dieser Vereinbarung besteht.
„Verfügbar“ heißt auch nicht, dass die Leitung zu Hause nun automatisch schneller wird.
„Zunächst einmal muss man natürlich Kunde der Telekom sein oder werden“, erklärt Andreas Meyer. „Ich empfehle außerdem einen unserer Telekom-Shops aufzusuchen und sich dort beraten zu lassen. Damit die neue Glasfaserleitung auch genutzt wird, muss der Anschluss des Kunden nämlich entsprechend umgestellt werden.“
Und das muss der Kunde eben selbst aktiv veranlassen. Erst danach kann man hoffen, die gebuchte und bezahlte Bandbreite auch zu bekommen. Wählt man höhere Geschwindigkeiten steigen auch die Kosten, dafür sind dann aber auch Telefonieren, Surfen, Musikstreaming und Fernsehen gleichzeitig möglich und Verbindungsabbrüche gehören hoffentlich der Vergangenheit an.
Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft und so kann es sich für Kunden durchaus lohnen, auf die Fertigstellung des geförderten Glasfasernetzes zu warten, um dann Geschwindigkeiten und Preise zu vergleichen.
Fotoserien
Schnelles Internet für Zielitz und Schricke (DO, 16. November 2017)
Auf Wunsch der Zielitzer Wohnungsbaugesellschaft wurde der Verteilerkasten Am Mühlenberg künstlerisch gestaltet.