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Zielitz investiert 2 Millionen in das Leader-Projekt "Dorftheater"

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Mit dem  Zielitzer  Projekt „Dorftheater“ wird ab März 2012 eines der größten – von der EU-Strategie „Leader“ geförderten – Vorhaben in ganz Sachsen-Anhalt realisiert. „Leader“  unterstützt das „Dorftheater“ mit 350000 Euro. Das ist der höchstmögliche Fördersatz. Die Gemeinde Zielitz steuert stolze 1,72 Millionen Euro zum Finanzierungspaket bei.
Die Zusage des Landes Sachsen-Anhalt für die Leader-Mittel hat dem Zielitzer Bürgermeister Dyrk Ruffer zufolge den Ausschlag gegeben, das „Dorftheater“ als nächsten Baustein des Bildungs- und Freizeitkomplexes an der Zielitzer Schule zu verwirklichen. Weitere Schritte nach der für Herbst 2013 vorgesehenen Fertigstellung des Dorftheaters sollen Ruffer zufolge die etwa 800000 Euro teure Gestaltung der Außenanlagen rund um Grund-und Ganztagsschule sein. Anschließend hat die Gemeinde die Sanierung der Grundschule ins Auge gefasst. 
Seit der Eröffnung der neuen "Glück auf"-Sporthalle im Jahr 2003 stand die alte – direkt an die Grundschule grenzende -Sporthalle leer. Nun sollen Bildung und Kultur Einzug in das Mitte der 60er Jahre errichtete Gebäude halten . Der Verein „Holzhaustheater Zielitz e.V.“ mit seiner Kinder- und Jugendschauspielschulle wie auch die Schulen und die  Gemeinde Zielitz  sollen das Dorftheater ab Herbst nächsten Jahres nutzen können. 
Die Vereinsvorsitzende und künstlerische Leiterin der Kinder- und Jugendschauspielschule des Holzhaustheaters, Sigrid Vorpahl, berichtete: "Angefangen hat alles vor sieben Jahren, als wir Bürgermeister Ruffer mit unserer Idee eines Holzhäuschens vor unserer bisherigen Heimstätte (einer zur Spielstätte umgebauten DDR-"Ziehharmonika-Kaufhalle – Anmerkung der Redaktion) konfrontierten. Er meinte damals: 'Das machen wir anders. Heraus gekommen ist nun dieses Umbauprojekt, auf das wir uns riesig freuen. Wo in Sachsen-Anhalt oder in der ganzen Bundesrepublik wird heutzutage noch ein Theater neu gebaut?“ Bürgermeister Dyrk Ruffer erklärte: „Wir können die Menschen in unserer Region nur mit einer guten Infrastruktur halten, dazu gehören neben Arbeitsplätzen, Ärzten und Einkaufsmöglichkeiten eben auch Kultur- und Bildungseinrichtungen. Wir haben in die Sekundarschule mit dem Bildungs- und Freizeitzentrum 4,8 Millionen Euro investiert, nun folgen weitere zwei Millionen für dieses Vorhaben. Die Zielitzer Bürger und die beiden Schulen haben damit eine Kulturstätte von regionaler Bedeutung direkt vor der Haustür. Das ist ein tolle Verbindung, die auch unseren Gemeinderat überzeugt hat." Architekt Professor Johannes Kalvelage betonte die "sparsame, aber ausreichende Ausstattung des Vorhabens. Wir bauen nicht neu, sondern nutzen ein vorhandenes Gebäude und gestalten es entsprechend den Bedürfnissen von Holzhaustheater, Schule und Gemeinde um. Viele Bereiche sind vielseitig nutzbar.“
Dazu wird die der Parkettboden der Sporthalle entfernt. Die Zuschauertribüne wird zur etwa 60 Quadratmeter großen Bühne hin geneigt sein- ähnlich wie in einem Kino. Im jetzigen Domizil des Holzhaustheaters befinden sich die Zuschauerplätze auf einer geraden Ebene. Die Kapazität soll 95 Plätze auf flexibel einbaubaren Sitzen betragen (bisher 80 Plätze). „Mit den flexiblen Sitzbänken werden die Schauspieler die Möglichkeit haben, ins Publikum hinein zu gehen, quasi interaktiv Theater zu spielen“, erläuterte der Architekt. Sigrid Vorpahl betonte, dass mit dem Vorhaben neben dem modernen Zuschauerraum vor allem die beengenden Bedingungen für die Schauspieler des Holzhaustheaters ein Ende haben werden. Dafür sorgen ein Regieraum, großzügige Möglichkeiten für eine Schauspielergarderobe und Probenräume. Die dafür vorgesehenen Räume stehen aber auch für die Nutzung bei Veranstaltungen von Schule und Gemeinde zur Verfügung. Außerdem gehört eine neue Beleuchtungsanlage zum Projekt. An der Südseite  der alten Sporthalle wird ein Foyer-Anbau errichtet. Das „Dorftheater" wird über einen behindertengerechten Zugang verfügen. Darüber hinaus werden gesonderte Sanitärräume für Schauspieler und Besucher geschaffen – ebenso ein Behinderten-WC. Von der Grundschule aus ist das Dorftheater über einen weiteren Eingang erreichbar.
Für Wolfram Westhus, den Manager der Lokalen Aktionsgruppe (LAG), "Colbitz-Letzlinger Heide", zu der die Verbandsgemeinde Elbe-Heide gehört, ist das Zielitzer Projekt "Dorftheater" ein Musterbeispiel, die Lebensqualität im ländlichen Raum zu verbessern. "Ein wesentliches Ziel von 'Leader' ist es, das dörfliche Gemeinschaftsleben zu beleben. Auf diesem Weg wird der Bildungs- und Freizeitkomplex in Zielitz um ein wertvolles kulturelles Element reicher, das nach der Fertigstellung dem ganzen Dorf, der ganzen Region zur Verfügung steht."  

 

Maik Schulz



Elbe-Heide - Kopie