Kneipentour macht Lust auf mehr
Die gut zweistündige Kneipentour am 23. April führte über 20 Teilnehmer einmal rund um den Ortskern. Begonnen wurde auf dem einstigen Rittergut, wo jahrhundertelang Bier gebraut wurde. Früher ein Lebensmittel, das zu fast jeder harten Arbeit ausgeschenkt wurde, quasi zum Lohn dazugehörte. 1655 - so ist es überliefert - wurde nach dem Dreißigjährigen Krieg wieder angefangen Bier zu brauen. Gar nicht weit entfernt, auf der Rückseite des einstigen Verwaltersitzes gab es zu DDR-Zeiten die LPG-eigene Gaststätte.
Dann ging es weiter bis zum ehemaligen Standort des Gasthauses "Weißer Stern", in dessen Saal die tollsten Feste gefeiert und Kinofilme angeschaut wurden. Auch Kulturwettbewerbe der Schule und Elternversammlungen fanden dort statt. Dass genau an der Stelle einmal ein Hospital gestanden hatte, war für viele neu.
Nächster Halt war an der Ecke zur Schulstraße. Dass sich dort einmal ein Laden und davor eine Gaststätte befunden hatten, wussten auch nur wenige der Tourteilnehmer. Nach einem Schwenk ging es zur Elbe, in Erinnerung an das "Elbschlösschen", eine schwimmende Gaststätte. Am Fährdamm war sie einst 1927 festgemacht, gut 40 Jahre existiert die Sehenswürdigkeit.
"Zur Sonne" - in der Magdeburger Str. 1 - war die nächste Wirtschaft mit großer Tradition, Sitz vieler Vereine, wie Gesangsvereine, Schifferbrüderschaft, Handwerkermeisterverein. Erinnert wurde auch an die Restauration zur Schiffswerft, den Elbgarten und das Feldschlösschen, einstmals Herberge am Rande von Rogätz. "Zur guten Quelle" und das allererste "Deutsche Haus" wurden nicht unerwähnt gelassen, bis die Truppe im ehemaligen "Deutschen Haus" einkehrte. Familie Siemens hatte die Kaffeetische gedeckt. Eine riesige Überraschang für die allermeisten, noch mal in das erstmals 1570 als Mannlehnkrug erwähnte Wirtshaus auf dem Brink einzukehren. Dort haben Generationen von Rogätzern schöne Stunden verlebt und viele Herzen fanden einst bei flotten Diskoabenden zueinander.
Den Neubesitzern wurde Respekt gezollt für ihre Mühe, die sie schon aufbracht haben und für die Arbeit, die noch nötig ist. Es waren zwei kurzweilige Stunden, die man gemeinsam verbrachte. Sie waren für alle ein wunderbares Erlebnis. Der Dank gilt vor allem Familie Siemens, die uns Einblick gaben in ihr Bauvorhaben und ihre Pläne für die Zukunft. Vielleicht auch mal wieder das Feiern in der ehemaligen Disko zu ermöglichen.