Dr. Carl Still auf Stippvisite in Rogätz
"Der große Physiker Albert Einstein weilte einst in Rogätz, traf hier seinen Freund und Wissenschaftskollegen Max Planck." Mit dieser Aussage bestätigte sich am Montag, dem 21. November 2011, was mancher im Verein lange für möglich gehalten und insgeheim gehofft hatte.
Bestätigt hat den Fakt Dr. Carl-Otto Still. Der Enkel des ehemaligen Besitzers des Rittergutes Rogätz war jetzt Gast des Heimat- und Kulturfreunde Rogätz e. V. Das Treffen im "Tintenfass" hatte Vereinsmitglied Rolf Huth arrangiert. Er suchte erst letzte Woche im Telefonbuch nach der Familie Still und hatte auf Anhieb Glück. Weil Dr. Still just am Montag in Staßfurt zu tun hatte, kam er auf einen Abstecher in Rogätz vorbei.
Er freute sich über das Interesse des Vereins an den früheren Besitzern des Rittergutes. Obwohl erst 1940 geboren, konnte Dr. Still viele Fragen beantworten. Seine Großmutter, die 95 Jahre alt geworden war, hatte ihm viel erzählt. Dr. Still sicherte seine Unterstützung zu, was die weitere Recherche und Material betrifft. Mit Rolf Krüger traf er zudem seinen einstigen Spielkameraden aus dem Sandkasten. Eine große Freude für beide. Im nächsten Jahr will Dr. Still samt Familie nach Rogätz kommen.
Die Stills aus Recklinghausen erwarben das Rittergut Rogätz nach dem Ersten Weltkrieg und entwickelten es zu einem Vorzeigegut. Der Ingenieur und Besitzer einer Firma, die Kokereien baute, pflegte enge Beziehungen zu Wissenschaftlern und lud sie gern nach Rogätz zur Jagd bzw. Sommerfrische ein. Darunter Max Planck, Nils Bor, Marston Morse und Albert Einstein.
Die Plancks lebten von Oktober 1943 bis Mai 1945 in Rogätz, da ihr Haus in Berlin-Grunewald ausgebombt worden war. In Rogätz erfuhr Max Planck auch von der vollzogenen Hinrichtung an seinem Sohn Erwin, der zum Kreis der Verschwörer des 20. Juli 1944 gehört haben soll.
Foto: Rolf Huth, Dr. Carl-Otto Still, Rolf Krüger (v. l. n. r.) beim Treffen im "Tintenfass". Im Vereinshaus ist eine ständige Ausstellung über Max Planck zu sehen.