Katholische Kirche St. Nikolaus Colbitz
Die Geschichte des Nikolaus von der Flüe, des schweizerischen Einsiedlers und späteren Nationalhelden, der von 1417 bis 1487 lebte, hängt eng mit der Geschichte der hiesigen katholischen Kirche zusammen. Nach 1945 kamen durch den Krieg viele Menschen aus den deutschen Ostgebieten und somit auch zahlreiche katholische Familien nach Colbitz. Zwar stand den Katholiken die evangelische Kirche offen, doch zu besonderen Anlässen musste die Kirche in Wolmirstedt besucht werden. 1955 hatte der Vikar Feldmann die Idee, eine eigene Kirche zu schaffen. Dazu stand ein Gartengrundstück mit noch gut erhaltener Scheune zur Disposition. Der Umbau gestaltete sich als sehr schwierig, da es von staatlicher Seite massive Eingriffe gab. Am 2. September 1960 kam es zu einer Eskalation. Ein Aufgebot von 11 Leuten, wahrscheinlich Angehörige der Staatssicherheit oder Polizei, erscheint und versiegelt den Bau, der Vikar soll im Auto des Staatsanwaltes vom Bau entfernt werden und Fahrzeuge das Baumaterial abtransportieren. Anschließend kam es zur Aussprache zwischen dem Kuratus und den Staatsanwälten. Im weiteren Verlauf wird auf Druck durch den Staat der Vikar versetzt, was als Bedingung für die nachträgliche Genehmigung des Kirchenbaus gefordert wurde. Am 24.12.1060 feierten die katholischen Christen in der noch nicht fertiggestellten Kirche die Christmette. Am 19.08.1962 wurde die Kirche geweiht undnach Fertigstellung des Glockenturms riefen die Glocken am 25.09.1965 das erste Mal zum Gottesdienst. Aus Spenden und Mitteln der Kirche wurde 1969 einen Orgel angeschafft. Die kurze Geschichte der selbstständigen Kuratie Colbitz wird 1982 mit ihrer Auflösung und Eingliederung in die Pfarrgemeinde Wolmirstedt beendet.